Windkrafterträge: zu hohe Versprechungen

Schwibbogen beleuchtet dunkel
Bleibt der Schwibbogen beleuchtet?

Das Thema Dunkelflaute ist gerade wieder in aller Munde. Die erste kleinere Kältewelle, die mit stärkerer Bewölkung und etwas Schnee einherging, resultiert eventuell in einen Angstszenario. Reichen die Gasspeicher, oder sind gezielte Stromabschaltungen („Brownouts“) zu befürchten? Drohen Verbote für kulturelle Erscheinungsformen wie der Beleuchtung des Chemnitzer Schornsteins (bereits eingetreten) oder der weihnachtlichen Fenster? Oder kommt es weitaus schlimmer?

Tagesaktuelle Situation

Bei Mitnetz, unserem regionalen Verteilnetzbetreiber, werden die letzten 24 Stunden eines Tages hinsichtlich des Verbrauchs und der Zusammensetzung der Stromproduktion dokumentiert. Die Kurve zeugt von einer deutlichen Unterversorgung. Der Anteil erneuerbarer Energien ist verschwindend gering und kann auch durch Multiplikation (sprich, massiv mehr Windräder) nicht mal eben vervielfacht werden (drastisch gesagt: 10’000 * 0,0 ist immer noch 0,0).

Neben dem geringen Wind macht Bewölkung und bei Schneefall die „Decke“ auf den PV-Anlagen einen nennenswerten Ertrag aus Wind und Sonne illusorisch.

Screenshot Lastituation am 11.12.22,
Quelle: Mitnetz, aktuelle Lastsituation

„50HzT“ (blaue Linie) ist der große Übertragungsnetzbetreiber, von dem Mitnetz den Strom bezieht, wenn im eigenen Gebiet zu wenig erzeugt wird. Dessen Strom wird wie benötigt scheinbar herbeigezaubert. Sind wir froh, dass es bislang so einigermaßen funktioniert? Aber wie weiter?

Wochenlange Flaute?!

Es handelt sich um eine bereits mehrere Tage andauernde Situation. Vermutlich hält diese laut Wetterdienst noch 14 Tage an – mit den entsprechend negativen Auswirkungen auf die potentielle Versorgungssicherheit. Das berichtet der Beitrag der Freien Presse “ Dunkelflaute und Kälte: Wird das Gas jetzt doch knapp? “ und noch detaillierter „Gezieltes Abschalten soll Blackout-Chaos vorbeugen“ vom 10.12.22. Auf die Frage an die vier großen Übertragungsnetzbetreiber (u.a. 50HzT), ob im Winter die Stromnachfrage zu jeder Stunde gedeckt ist, lautet die Antwort: NEIN.

Lesenswert!

Den Lesetipp der BI „Rettet den Odenwald“ möchten wir daher auch zu aller Kenntnis in die Runde geben: „Windkraft in Deutschland: Große Versprechen, kleine Erträge“ – so titelt die Neue Zürcher Zeitung NZZ und zeigt in einer interaktiven Darstellung, wie schlecht es um die tatsächliche Leistung der Windkraft bestellt ist.

Wir haben das Thema zum Beispiel im Beitrag Windkraft ist nicht grundlastfähig ebenfalls schon vor vielen Monaten besprochen. Derzeit ist aber außer der Hysterie, die Landschaft mit Kraft nationaler und internationaler (EU-Notverordnung: zu Lasten der Natur) gesetzlicher Regulierung rücksichtslos mit Windrädern zuzuspargeln, kein inhaltlicher und technischer Fortschritt (etwa Speicherung, Netzausbau, …, Energie effizienter einzusetzen und sparen) zu verzeichnen.

Buch lesen im Kerzenschein, Wecker
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