Ortschaftsrat Görbersdorf und Bürgerinitiative Ranis 518 luden alle interessierten Bürgerinitativen und Bürger der weiteren Umgebung und auch uns „BI LeiF“ und die „BI Gegenwind Wiederau“ zur Informationsveranstaltung „Windgipfel“ nach Görbersdorf ein (Freie Presse). Die Region ist geplagt von den Planungen einer Windradfarm auf dem Gebirgszug Ranis – Oederan droht der Bau von mindestens 18 Windrädern, sowie weiteren in der dortigen Region.
Aus dem Informationsblatt:
Warum wir Windkraftanlagen auf unserem Ranis ablehnen?
- Der Abstand zur Wohnbebauung ist unvertretbar zur Höhe der geplanten Anlagen
- Die Wirtschaftlichkeit steht in KEINER Relation zum Eingriff in die Natur und unserer dadurch geminderten Lebensqualität
- Die Technik zum Speichern des so erzeugten Stromes ist noch gar nicht ausgereift und nur in den wenigsten Anlagen vorhanden
Was geht uns verloren? Mit was müssen wir rechnen?
- sinkende Lebensqualität durch Infraschall, Lärmbelästigung und Schattenwurf
- die Attraktivität vom Leben auf dem Land (gerade bei jungen Familien) geht verloren
- unwiederbringliche Zerstörung von Natur (Pflanzen und vor allem Tieren)
- Wertverlust von Immobilien und Grundstücken
- die Zerstörung touristischer Ziele
- Gesellschaftlicher Verlust durch bedingungslose Hinnahme
Was geht uns verloren? Mit was müssen wir rechnen?
- die Veränderung des Wetters durch den Bau dieser Anlagen ist nicht zu unterschätzen
- Gefahr der Erweiterung des einmal erschaffenen Windparks (heute 9 Anlagen in 3 Jahren, dann evtl. 20 Anlagen)
- Gefahr der Veränderung des Wasserlaufs (wichtig für Brunnenbesitzer!) durch Verdichtung des Bodens für den Bau
- die nach Freiwilligenbasis großzügig angepriesenen "Ausgleichszahlungen" an die Gemeinde werden nur nach kWh gezahlt, obwohl wir als Bürger dies schon mit der EEG-Umlage zahlen
Der Schutz des Weltklimas zerstört die einheimische Natur - und dies in einem der am dichtesten besiedelten Ländern der Welt.
(Quelle: Die KEHRE-Zeitschrift für Naturschutz 1/2000)
Verschiedene Sprecher stellten die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Probleme inbezug zur Windkraft dar. Darunter der Bürgermeister von Oederan Steffen Schneider, Vertreter der Bürgerintiativen, Tobias Mehnert vom Naturschutzverband Sachsen (NaSa) e.V. und der Ortsvorsteher von Görbersdorf Matthias Hillig.
Beeindruckende Fakten erzeugten immer wieder ein Raunen unter den etwa 150 Besuchern des Gipfels. So, dass bereits in Kürze mit der unsteten Windenergie trotz viel mehr Windräder eine nicht mehr steigerbare Menge an einspeisbarer Energie erzeugt wird. Ohne den Einsatz massiver Speichertechniken steigt die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts stark an, da bei Starkwind die erzeugte Energie entweder nicht mehr abgeleitet oder bei Flaute nicht mehr nachgeliefert werden kann.
In einem Grußwort schilderten wir BI LeiF und Gegenwind Wiederau die Situation in unserer Region: ähnliche Sorgen, Probleme und Kritiken, wobei in Wiederau ja sogar schon eine erste Anlage in Genehmigung ist.
Ein Flugzeug zog dann über den Ranis hinweg. Es flog genau in der Höhe der geplanten Windräder, auf 250 m. Beeindruckend und schwer vorstellbar, wenn dann dort über der Landschaft so große Windradmaschinen stehen sollten.
Die Veranstaltung war eine großartige Gelegenheit für die intensive Vernetzung der Bürgerinitiativen. Der Austausch von Wissen, Argumenten und Sachverhalten hilft, mit den Konfrontationen durch die Zerstörung von Landschaften und der Belastung des dörflichen Zusammenhalts konstruktiv umzugehen.