Immer mehr Hintergrundinformationen zu Giften für Mensch und Umwelt kommen im Zusammenhang mit Windrädern ans Licht – ob bei der Produktion, dem Betrieb, bei Gefahren oder dem Recycling.
FS6 -stärkstes Klimakiller-Gas
Nun kommen die Schaltanlagen in den Windradgondeln in den Fokus. Diese enthalten das extrem klimaschädliche Gas SF6 (Schwefelhexafluorid) . Es eignet sich hervorragend zur Isolation der Schaltkontakte bei sehr hohen Strömen und Spannungen. Aber: es ist nach dem Fünftem Sachstandsbericht des IPCC das stärkste bekannte Klimagas! Genauer ist es 22800 mal so stark wie CO2, wenn es um die klimaschädlichen Auswirkungen geht.
Zur Erinnerung: CO2 spiegelt in der Atmosphäre die von der Erde in den Weltraum abgestrahlte Wäre wieder zurück auf die Erdoberfläche und heizt sie dadurch zusätzlich auf.
Am 31.8.2022 widmete der MDR dem klimaschädlichem Gas einen Beitrag mit dem Titel „Umweltgift in Windrädern: Warum ein „Klimakiller“ zur Energiewende beitragen soll“: https://www.youtube.com/watch?v=fT-dYQeKs3k
Alternativlos? Nein!
Obwohl es alternative (teuere) Möglichkeiten gibt, Schaltanlagen ohne dieses klimaschädliche Gas zu bauen, wird es gerade in den „Klimarettern“ der Energiewende eingesetzt. Im Endeffekt eine reine Kostenfrage: SF6-freie Anlagen sind etwas größer und daher auch teurer. Daher werden sie nicht eingesetzt. Aus dem Beitrag: „Es gibt derzeit im deutschen Markt keinen einzigen Hersteller, der FS6-freie Anlagen herstellt.“ Warum?
Aufgrund der langen Verweildauer in der Atmosphäre von über 3000 Jahren reichert sich das Gas in den höheren Schichten immer weiter an und übt seine schädliche Wirkung aus. Derzeit gelangen laut Beitrag des MDR nur geringe Mengen in die Luft. „Aber die sorgen schon heute für mehr Treibhauseffekt, als der gesamte innerdeutsche Flugverkehr. Tendenz: steigend“.
Weltweites Problem
Diese Grafik zeigt, dass es ein weltweites Problem ist. Denn FS6-haltige Schaltanlagen werden seit langem in vielen Kraftwerksschaltanlagen eingesetzt. Das Problem mit dem Klimakillergas SF6 ist seit Jahrzehnten bekannt. Doch die Windparkindustrie besteht weiterhin darauf, den Stoff einzusetzen.
Die Emissionen werden derzeit nur aus den Meldungen der Industrie bemessen. Tatsächlich ist der Zuwachs des Gases gemessen in der Luft jedoch viel größer. Bei Windkraftanlagen ist der Besitzer für die fachgerechte Entsorgung verantwortlich. Er sollte es nicht einfach in die Luft entweichen lassen. Woher kommt aber dann diese Differenz aus offiziell gemeldetem und tatsächlich zu viel gemessenen SF6 in der Atmosphäre?
Deutschland größter Verursacher
(Update 26.03.23)
Die Welt der Wunder griff das Thema am 25.03.23 in der Sendung „Windkraft als Klimakliller“ auf (Mediathek). Danach befindet sich 50% mehr schädliches FS6-Gas in der europäischen Luft, als es die Daten suggerieren. Deutschland sei der größte Emittent.
Fazit
SF6 ist neben CFK – Gefährliche Fasern, den Brandgefahren einer Windenergiemaschine oder auch Schallemissionen ein weiteres Beispiel für Gefahren, die von Windrädern ausgehen.