WKA = Brandgefahr?

„Nicht imstande, den Brand selbst zu löschen.“

Ein Windrad brannte im Oktober 2013 auf einem Acker im Bördekreis in Sachsen-Anhalt, rund 20 Kilometer westlich von Magdeburg. Die Feuerwehr vermutete, dass Windböen zu einer Überhitzung geführt hatten.
(Bild und Text: www.ingenieur.de/dpa, Unterschätzte Gefahr Windturbinen)

Brände sind möglich

Für den Brand einer Windkraftanlage gibt es viele mögliche Ursachen: Blitzeinschläge, Schäden an bewegten Teilen oder an der Kabelisolierung, Betriebsstörungen, nicht zuletzt Kupferdiebe, … .

Auch technische Ausfälle kommen in Betracht. Dazu zählen Schäden an bewegten Teilen, überhitzte Getriebe oder andere mechanische und elektrische Fehler.

Erhitzt sich ein fehlerhaftes Bauteil zu stark, kann ein Brand ausbrechen. Sofern die Windrad-eigene Löscheinrichtung diesen bekämpfen kann, ist das Schlimmste vielleicht verhindert. Wehe, wenn nicht …

Keine aussagekräftigen Statistiken

Die Statistiken sind Ländersache. Daher sind einheitliche Statistiken oder amtliche Aussagen nicht möglich sind. Das Streben nach solchen vereinheitlichten Statistiken ist nicht erkennbar. Laut T-Online [3] sind von 2015 bis etwa Mitte 2020 62 schwerwiegende Fälle bekannt geworden. Der TÜV berichtet von etwa 50 gravierenden Fällen pro Jahr. Die LVZ schreibt, dass Bürgerinitiativen über 160 Ereignisse ermittelten: vom Ölaustritt bis Arbeitsunfall. Weitere Quellen finden sich in den Literaturangaben.

Faktisch unlöschbar

  • Feuerwehr muss tatenlos zusehen
  • Feldbrand durch Windrad

Quelle: NDR , https://www.youtube.com/watch?v=Uh42K5sbzZU , https://www.youtube.com/watch?v=sYoQ6mS2gss

Das über 100 m hoch gelegenen Maschinenhaus gilt als unlöschbar. Die Masten sind für Feuerwehrleitern viel zu hoch. Von herabstürzenden Rotorblätter geht eine große Gefahr aus. Der Rauch gilt als hochgiftig – ein Cocktail je nachdem, welche Materialien im Maschinenhaus und in den Rotoren verbaut wurden.

Letztlich sind die Feuerwehrleute dabei hilflos. Aussagen wie „müssen tatenlos zusehen“ oder „Herausforderung, nicht einzugreifen“ veranschaulichen das Dilemma.

Die Bilder eines in 150 m Höhe brennenden Windrads könnten dramatischer nicht sein.

Es brennt

Brände werden trotz eingebauter Brandlöschanlagen nicht ganz verhindert werden können. Es brennt daher immer wieder, auch in unserer Region:

  • 11.04.2018, Tautenhain Blitzeinschlag (Link, LVZ mit Video)
  • 18.01.2020 Gamesa (nicht: Vestas) G 80 LK Holzminden (Link)
  • 15.02.2020 Guxhagen in Hessen (Link)
  • 11.02.2020, Strocken / Leisnig (Nähe A14), (Link)
  • 13.09.2020 Plön / Kiel (Link)
  • 12.01.2021 erneuter Brand einer G 80 im LK Holzminden (Link)
  • 06.05.2021 Lindewitt (NDR, n-tv)

Gefahren durch Brände

Die größte Gefahr ist, die Brandmöglichkeit einer WKA ignorieren (OVG Münster 10A 363/86 vom 11.12.1987).

„Es entspricht der Lebenserfahrung, dass mit der Entstehung eines Brandes praktisch jederzeit gerechnet werden muss. Der Umstand, dass in vielen Gebäuden jahrzehntelang kein Brand ausbricht, beweist nicht, dass keine Gefahr besteht, sondern stellt für die Betroffenen einen Glücksfall dar, mit dessen Ende jederzeit gerechnet werden muss.“

(Gerichtsurteil des OVG Münster 10A 363/86 vom 11.12.1987)

Wie bereits ausgeführt, ist das Löschen der WKA nicht möglich (zu hoch, Abwürfe). Auch das Löschen der Umgebung (Feld, Wald) ist nicht möglich, da neben den Gefahren durch die Anlagen auch das nötige Löschwasser vor Ort fehlt.

Durch die unkontrollierte Freisetzung toxischer Gase und herabfallenden, verwehten Feinstaub („fiese Fasern“, am Übungsbeispiel eines brennenden Hubschraubers am Boden!) aus großer Höhe sind auch weite Teile der Umgebung gefährdet und der potentiellen Verseuchung ausgesetzt. Durch den inzwischen üblichen Karbonanteil im 24 t-schwerem Rotorblatt besteht im Brandfall ein nachweisliches erhöhtes Krebsrisiko. Karbonfasern sind ein Sammelbegriff für glasfaserverstärkte Carbone (CFK, PAN-CF), Epoxid-SMC (Epoxid-Sheet Mould Compounds), daneben Carbon Nanotubes (CNTs).

Die konkrete Zusammensetzung der Verbundwerkstoffe eines Windrads und die folgliche Risikobeurteilung bei Betrieb, Unfällen und Entsorgung (amerikanische Verhältnisse?, s.a. Fraunhofer „Recycling von Windkraftanlagen) werden jedoch von den Herstellern als „Betriebsgeheimnis“ eingestuft. Sie sind bis heute nicht aus den Unterlagen ersichtlich (Suchen Sie! Bsp. Vestas, konkret V150/6.0 IC/S). Lediglich Absichten existieren, 2040 abfallfreie Windräder herstellen zu können.

Bei Bränden könnten zudem große Mengen Öl zur Kühlung und Schmierung in die Umgebung unkontrolliert freigesetzt werden.

Fazit

Neben den in kauf genommenen Tötungsrisiken für die Tiere gibt es heute viele weitere, offenbar zweckdienlich ignorierte oder einfach nicht näher betrachtete Risiken eines Windparks. Ein Windpark der Dimension wie in unserer Region ist nirgends anders (Stand Oktober 2020) geplant und ist in jeder Hinsicht experimentell.

Selbst der Bau nur eines Windrads dieser gigantischen Höhe ignoriert die gesundheitlichen, umweltbezogenen und wirtschaftlichen Gefahren für Einwohner, Landwirtschaftsbetriebe und die Natur der Region.

Literatur

  1. https://www.lvz.de/Region/Mitteldeutschland/Brennende-Windraeder-Feuerwehr-kann-meist-nur-tatenlos-zusehen
  2. https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/unterschaetzte-gefahr-jeden-monat-geraten-zehn-windturbinen-in-brand/
  3. https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_85233102/niemand-weiss-wie-viele-windraeder-umkippen.html
  4. http://www.caithnesswindfarms.co.uk/AccidentStatistics.htm
  5. https://www.wind-watch.org/searchnww.php?q=fire
  6. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/20116/umfrage/anzahl-der-windkraftanlagen-in-deutschland-seit-1993/
  7. https://www.wind-watch.org/news/2020/02/17/ausgebranntes-windrad-in-nordhessen-weiter-einsturzgefahrdet/
  8. https://www.ffb.kit.edu/download/IMK_Ber._Nr._177_Faserverbundwerkstoffe-Grundlagen.pdf
  9. https://www.konstruktionspraxis.vogel.de/glasfaserverstaerktes-epoxid-smc-als-alternative-zu-carbon-a-916869/
  10. https://www.geo.de/natur/oekologie/5704-rtkl-technik-wie-entsorgt-man-windkraftfluegel
  11. https://www.process.vogel.de/bund-warnt-vor-risiken-durch-nanotubes-a-363781
  12. https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/dem-windrad-carbon-nanoroehrchen-einheizen/

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