Offener Brief der „Bürgerinitiative für Gemeinwohl in der Gemeinde Königshain-Wiederau“
Nachdem die Königshainer Leser der Freien Presse eine erneute Hiobsbotschaft erhaltenhatten, begann eine unruhige Zeit im Unterdorf. Unmittelbar an die Wohnbebauung angrenzend soll ein neuer Schweinestall mit 1450 Tieren – also Massentierhaltung – gebaut werden.
Das ist nun das dritte Bauvorhaben, welches unseren Ort unmittelbar betrifft, nachdem durch Sandgrube und Windpark bereits 2 Bürgerinitiativen gegründet werden mussten, um Widerstand gegen die Industrialisierung der dörflichen Landschaft zu organisieren.
Eine „in Gründung“ befindliche Genießergenossenschaft will hier Premiumfleisch erzeugen und vermarkten – das in Zeiten, da in Deutschland „Schweinestau“ besteht. Eine BioProduktion ist nicht vorgesehen. Warum werden vorhanden Großställe der Agraset eG nicht modernisiert und umgerüstet ? Laut Herrn Gumpert wäre eine Eigenproduktion durch Agraset zu riskant (!).
Die Genossenschaftsanteile werden durch die Volksbank Mittweida beworben. Weitere Partner sind die Stadt Mittweida und als Hauptakteur die Agraset eG aus Erlau. Die Firmenverflechtung ist undurchsichtig.
Unser Widerstand richtet sich gegen den Bau in unmittelbarer Nähe zur gewachsenen Wohnbebauung. Massive Beeinträchtigungen durch bestialischen Gestank, tierische Emissionen, Lärm, Lichtsmog, Abwertung der Grundstücke und Immobilien der Nachbarn werden in Stellungnahmen des Vorsitzenden der Agraset eG , Herrn Gumpert kleingeredet
und geschönt.
Die „Bürgerinitiative für Gemeinwohl in der Gemeinde Königshain-Wiederau“ ist gewillt, alles zu tun, um den Standort für dieses Vorhaben zu verhindern. Königshain würde zum Industriegebiet, zum Spielball von Investoren.Die Sammlung von über 500 Unterschriften in der Gemeinde gegen das Vorhaben ist ein deutliches Votum der Bürger.
Wir schlagen vor, für dieses privilegierte Bauvorhaben einen Standort in den Gemeinden der Akteure zu suchen und nicht den Königshainern zuzumuten.
Königshain, 11.2.2021
Eckhart Trommer