Was ist eigentlich Klimaschutz?
Es geht um alle Maßnahmen, die der Erderwärmung und dem damit verbundenen Klimawandel entgegenwirken. Dabei geht es vorrangig um die Reduktion von CO2. Es zählt zu den so genannten Treibhausgasen, weil es in der Atmosphäre ähnlich wie in einem Gewächshaus die Wärme zur Erde zurückreflektiert und sie aufheizt.
Wichtige Maßnahmen zur CO2-Reduzierung wären z.B. die starke Einschränkung der Nutztierhaltung (mit Senkung des Fleischbedarfs und Verhinderung des Baus neuer Ställe), eine durchgreifende Eindämmung des Individualverkehrs (Auto, Flugzeug) und überhaupt unnötiger Reisen von Menschen und Material. Würde weltweit der Humusgehalt der Ackerböden nur um 4 ‰ jedes Jahr angehoben werden, bindet das genau so viele Kohlenstoff, wie jedes Jahr an Treibhausgasen ausgestoßen wird” (ARTE Doku “Wie schaffen wir die Agrarwende”, Marke 38:14, 10.4.21). Durch die Wiedervernässung aller deutschen Moore könnte im Bereich Landwirtschaft eine CO2-Minderung von 30 Prozent erzielt werden („Speichern riesige Mengen CO2 – Klimaschutz braucht Moore„, ZDF heute, 9.8.2019).
Übrigens, Methan als 20-30fach stärkeres Treibhaus kommt in Verdauungstrakt von Kühen und in Biogas-Anlagen vor. Während man ersteren durch den bereits genannten geringeren Fleischverzehr und Nahrungsergänzungsmitteln begegnen kann, entweicht es bei letzteren vor allem beim Ausräumen von Biogas-Silos. Schnelle Maßnahmen zur Reduzierung weiterer erheblicher Methan-Emissionen sind auch Eindämmung von Öl- und Gaslecks, die Sanierung stillgelegter Kohlegruben und der breitere Einsatz von Technologien zur Erfassung von Emissionen aus Deponien. „Forscher empfehlen schnelle Senkung der Methan-Emissionen„, Spiegel, 27.4.21).
Ein Großteil der Menschen sind (außer durch pandemiebedingte Zwänge) bislang aber offenbar nicht willens, ihr Verhalten zu ändern. Ein Umdenken, Energie zu sparen, muss nicht mit Verzicht auf Komfort und persönlichem Glück einhergehen. Das Nachdenken über das eigene Konsumverhalten lohnt sich.
Die Diskussionen zur Energiewende werden leider nicht mit dem Fokus auf Einsparung von Energie geführt. Im Gegenteil, der steigendem Energiebedarf wird einseitig akzeptiert. Den damit einhergehenden weiter wachsenden CO2-Ausstoß soll die so genannte Energiewende lösen, der Ersatz fossiler Brennstoffe durch nachhaltige Energieversorgung, um mit erneuerbaren Energien in geeigneten Gewinnungsmethoden den CO2-Ausstoß wieder zu verringern.
Sind Windanlagen aus Sicht der Umweltethik tragbar?
Die Umweltethik befasst sich mit moralischen Fragen im Umgang mit der belebten und unbelebten Umwelt des Menschen, dem Verhalten gegenüber natürlichen Dingen und dem Verbrauch von natürlichen Ressourcen (Gabler Wirtschaftslexikon).
Die Energie-Gewinnungsmethode hat eine Schlüsselfunktion. Landschaft ist immer sensibel – im dichtbesiedelten Raum wie bei uns in der Region verschärfen sich die Konflikte. Neben dem Eingriff in die bestehende Landschaft und dem Vogelschlag, Sterben der Fledermäuse, Schattenwurf und Infraschall sowie Entsorgungsprobleme beeinflussen Windkraftanlagen das Mikroklima und das Weltklima negativ für Natur und Mensch.
Ein Extrembeispiel für die kaskadierenden Auswirkungen von Windparks zeigt eine Studie auf, bei der ein gesamtes Ökosystems durcheinander geriet (Thaker, M., Zambre, A. & Bhosale, H. „Wind farms have cascading impacts on ecosystems across trophic levels“. Nat Ecol Evol 2, Zusammenfassung in deutsch: Stern 12.11.2018).
Windkraftanlagen führen zu einem Anstieg der lokalen Temperaturen und beeinflussen das Mikroklima. Der Windschatten (Wake)-Effekt entsteht durch Verwirbelung von bis zu 100 km hinter den Windrädern, da die Luftströmung vor den Windrädern gebremst wird (in Frankenau: Entnahme bis zu 40 MW aus 144 000m² durchströmter Fläche).
An jedem großen Windindustriepark wird der Atmosphäre durch die Verwirbelung der Luftschichten und Erwärmung des Bodens – besonders im Sommer – Feuchtigkeit entzogen. Je nach Ausbaustufe sorgen die Rotoren der Windkraftanlagen damit auch für Niederschlagsverluste. („Heizen Windräder die Klimaerwärmung an?„, Zusammenstellung von Quellen durch Martin Lang auf Zentrum der Gesundheit, März 2021)
Auswirkung bereits heute bei uns spübar
Unsere Initiative ist sehr vernetzt und steht im Austausch mit weiteren Bürgerinitiativen im Freistaat. So konnten wir bspw. auch von Anwohnern aus Dorfchemnitz erfahren, dass der hier beschriebene Einfluss auf das Mikroklima dort bereits bemerkbar ist. Dies besonders in der Form, dass es vermehrt nicht zum Abregnen kommt und die Böden stärker austrocknen.
So wie es aussieht, wird unsere Region Mittelsachsen von Windrädern förmlich umgestellt. Angesichts der vielen noch unerforschten Zusammenhänge und bereits spürbaren Auswirkung die positive Wirkung von Windrädern auf den Klimaschutz letztlich fragwürdig. Es bekämpft nur einen Teil der Ursachen. Es ist sonst nur ein Pflaster auf ganz andere Ursachen des Klimawandels, die es eigentlich zu bekämpfen gilt.
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