Die stark umstrittene 1700-Schweinemastanlage inmitten von Königshain ist genehmigt worden.
Aktuell
Zum 2.11.21 wurde in der Freien Presse die Baugenehmigung veröffentlicht. Widersprüche können demnach bis zum 1.12.21 an das Landratsamt gerichtet werden.
Bislang
Wie aus dem Königshain-Wiederauer Gemeindeblatt vom 30.9.21 Seite 6 zu erfahren ist, wurde der Schweinestall-Neubau genehmigt: „Ein wirklich sachsenweit einmaliges Projekt“. Trotz des fehlenden Auslaufs (🠖 falsch, kein Premiumfleisch im Sinne des Siegels Haltungsform, obwohl es so beworben wird).
„… Schirmherr Ministerpräsident Kretschmer … kommt dadurch (vielleicht) bald wieder in unsere schöne Gemeinde Königshain-Wiederau zur Einweihung unserer Genießerschweinestall-Oase“.
Im Oktober beginnen trotz aller Bedenken die Bauvorbereitungen. Dann legen die Bagger im Februar / März 2022 so richtig los. Einzug soll noch 2022 sein.
Anmerkung: es zählt nicht zu den vertrauensstiftenden Grundsätzen zwischen Planern und Kritikern, eine Information „wurde genehmigt“ zu früh zu behaupten und außerhalb des formalen Ablaufs (Bekanntmachung durch die genehmigende Behörde) auszugeben. Der Fakt ist zudem bis heute (29.9.21) noch nicht wahr!
Nein, das ist nicht der geplante Stall. Sondern eine Freilufthaltung mit Auslauf im Allgäu.
Fleischkrise
Passend (?) dazu ein heutiger Beitrag des Spiegels: „Schweine- und Geflügelhalter befürchten schnelleres Höfesterben„. Fallende Preise (1,25 €) setzen Landwirte so unter Druck, dass der „Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands“ zufolge die Hälfte der Betriebe in den nächsten zehn Jahren aussteigen. (Update 6.10.21 agrarheute: Schweinepreise: Das Drama am Schweinemarkt wird noch schlimmer)
Die Nachfrage in Deutschland sinkt, es wird mehr Geflügel verzehrt. Und die Exporte sinken, China importiert gar nichts mehr. Das sind keine Neuigkeiten, sondern ein anhaltender Trend. Sehen Sie dazu auch unseren Artikel „Schweinestall in Planung„, u.a. mit Verweisen zu den aktuellen Marktpreisen und Statistiken.
Da setzt man dem Trend doch in Sachsen eine klare Antwort entgegen! Und statt endlich alte Ställe zu sanieren und dort den Schweinen ein besseres Leben vor dem schnellen Tod zu bieten, wird mehr versiegelt und neu ins Dorf gebaut.