Gedanken zum Tag des Waldes

Ich bin der Wald
Ich bin uralt
Ich hege den Hirsch
Ich hege das Reh
Ich schütze Euch vor Schnee
Ich wehre dem Frost
Ich wahre die Quelle
Ich hüte die Scholle
Bin immer zur Stelle
Ich bau Euch das Haus
Ich heiz Euch den Herd
Drum ihr Menschen
Haltet mich wert!

Inschrift: An einem niedersächsischen Forsthaus aus dem 17. Jhd
Glaskugel im Wald
Wald ist Leben

Der Tag des Waldes

Der 21. März ist traditionell der Tag des Waldes und steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Wiederherstellung von Wäldern: ein Weg zur Erholung von Natur und Gesellschaft.“
Bereits in den 70iger Jahren wurde der Tag von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Ziel war und ist es,  die Bedeutung des Waldes hervorzuheben und auf eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und – nutzung aufmerksam zu machen.

Das zarte erste Grün im Frühling, das sanfte Rauschen der Wipfel an einem lauen Sommertag, das raschelnde Herbstlaub oder ein Winterspaziergang im verschneiten Wald.  Der Wald als ein Ort, den wir mit positiven Momenten verbinden.

Aber auch an diesen Schlagzeilen kam in den vergangen Jahren keiner vorbei:

Wald stirbt
Wald stirbt

Wer mit offenen Augen durch unsere umliegenden Wälder streift, dem bleiben die Schäden nicht verborgen. Egal ob Schweizerwald, Königshainer Wald, der Pfarrwald in Altmittweida oder der Stadtwald in Mittweida – überall kann man mittlerweile selbst mit ungeschultem Auge die gravierenden Veränderungen sehen. Seit Jahren kämpfen der Staatsforst und unzählige private Waldbesitzer mit den Folgen der durch den Klimawandel hervorgerufene Trockenheit, Stürmen und dem Schädlingsbefall.

Eine kleine Bestandsaufnahme:
Aktuell werden rund 30 % der Erdoberfläche von Wäldern, angefangen vom borealen Nadelwald bis hin zum tropischen Nadelwald, bedeckt.   Doch insbesondere der tropische Regenwald, auch als die grüne Lunge der Erde bezeichnet, ist ganz massiv vom Raubbau bedroht.  Allein dieses Thema füllt mittlerweile ganze Bücher.

In ihrem Waldbericht 2020 (State of the World´s Forest) schätzt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), dass seit 1990 weltweit 4,2 Millionen km² abgeholzt wurden. Ganz knapp entspricht dies 12 mal der Fläche Deutschlands. Derzeit beträgt die Waldfläche der Erde noch 40,6 Millionen km².

Wald ist Leben

Doch was macht die Wälder für das Leben auf der Erde und für uns als Menschen so wichtig?
Schon in der Grundschule lernen die Kinder, dass der Wald Kohlenstoff in Sauerstoff umwandelt, für die Tiere Nahrungsquelle und Lebensraum ist und für die Menschen als Erholungsort und Holzlieferant dient.
Und nach wie vor filtern Wälder gigantische Mengen CO² aus der Luft, spenden Schatten, speichern Wasser und bieten Erholung für Groß und Klein.

natürlicher Wald
junger Wald, wie er natürlich wächst (Nationalpark Bayerischen Wald)

Eine Onlinebefragung des SINUS-Instituts in Kooperation mit YouGov hat ergeben, dass die Deutschen ihren Wald lieben und fast die gesamte Bevölkerung (87%) dort gerne ihre Freizeit verbringt.

Selbst was dafür tun

Doch bei aller Liebe zum Wald scheint der aktive Waldschutz bei den Deutschen aktuell kaum eine Rolle zu spielen. Der Schutz des heimischen Waldes wird bei einem Großteil der Bevölkerung nicht in der persönlichen Verantwortung gesehen und gern wegdelegiert. Und natürlich kann man nicht eben mal kurz den Wald retten. Aber auch hier zählt das afrikanische Sprichwort:

„Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“

afrikanisches Sprichwort

Und so liegt es in der Verantwortung jedes Einzelnen von uns, seinen Beitrag zu leisten.

Kleine Schritte für den Beginn:

  • möglich wenig Papier verbrauchen.
  • bevorzugt Recyclingpapier verwenden und recyclen
  • bevorzugt hochwertige und langlebige Holzprodukte verwenden
  • Waldpate werden oder Umweltorganisationen unterstützen
  • Produkte mit Palmöl vermeiden
Herbstwald
„… Drum ihr Menschen Haltet mich wert!“
Der Wald dankt es uns allen!