An einem nassgrauen Tag zum Ende des Jahres besuchte uns Tobias Mehnert. Der Naturschutzsachverständige sowie Vorsitzende des Naturschutzverbandes Sachsen (NaSa) und der Grünen Liga Sachsen gewann bei einer Vorortbesichtigung der zwei geplanten Windkraftanlagenstandorte einen Eindruck von der Situation. Auch die überregionalen Medien nutzten die Gelegenheit, mit dem erfahrenen Experten ins Gespräch zu kommen.
Einschätzung der Situation
„Die Region Königshain-Wiederau ist in weiten Teilen insbesondere im Zuge der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung landschaftsstrukturell ausgeräumt und ökologisch verarmt.
Dagegen sind die Feldgehölze an der Gemarkungsgrenze zwischen Königshain und Frankenau sowie der Königshainer Wald und der Sandberg Wiederau ökologisch besonders wertvolle Flächen insbesondere für den Biotop- und Artenschutz.
Die geplanten Windkraftanlagen zwischen Königshain und Frankenau würden naturnahe und bisher weitgehend störungsarme Gehölzbestände als Lebensraum entwerten und die Tötungsgefahr insbesondere für Fledermäuse und Greifvögel signifikant erhöhen.“
„Mit den geplanten Windkraftanlagen bei Wiederau käme es zu einer Beanspruchung der letzten bisher unverbaute Seite des Waldgebiets. Bereits jetzt überprägen landwirtschaftliche Gebäudekomplexe, das Gewerbegebiet Diethensdorf, drei Windkraftanlagen und Straßen die dem Wald vorgelagerten Bereiche. Mit dem Zubau weiterer Windkraftanlagen würde der Königshainer Wald quasi in einem sprichwörtlichen Zangengriff industriell geprägten Bauten und Nutzungen genommen.
Gleichzeitig ist mit dem Bau von Windkraftanlagen bei Wiederau die Zerstörung des Renaturierungspotential eines Quellzuflusses des Wieder-Baches sowie der Biotopverbundslinie zwischen Königshainer Wald und dem FFH-Gebiet Sandberg Wiederau verbunden.“
Weitere Zusammenarbeit mit Experten
Für die Vertreter der Bürgerinitative LeiF, vom Ortschaftsrat Frankenau und vom „Gegenwind Wiederau“ war diese klare Einschätzung Grund genug, noch vor Ort klare Aussagen zu demonstrieren. Der Gast Tobias Mehnert bot seine weitere Hilfe an: „Sollte es zu entsprechenden Planungsverfahren kommen, wird der Naturschutzverband Sachsen e.V. und die GRÜNE LIGA Sachsen e.V. diese engagiert und fachlich fundiert im Sinne des Schutzes der Natur an den genannten Standorten begleiten.“.
Weitere Berichte dazu von Mittelsachsen TV, der Freien Presse und dem BLICK.
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